Werkstatt

Liebe Besucher liebe Freunde was mich immer noch am meisten Interessiert.........

ist eine

Diskussion über die Gitarre in Gegenwart und Zukunft

Musik im Wandel der Zeit / Musikinstrumente im Wandel der Zeit / neue Gitarren

Hätte Beethoven seine Appassionata komponiert wenn es das Piano nicht gegeben hätte? Ein Recercare von Vincenzo Capirola auf einem Konzertflügel, ist das hörenswert, ist das Werk dort zu verstehen?

Ich bin seit 1984 Zupfinstrumentenmacher, viele Jahre davon habe ich dem Bau historischer Zupfinstrumente gewidmet.

Die Musik der Renaissance und des Barock wurde erst wieder populär als sie auf genauen Rekonstruktionen der Instrumente ihrer Zeit aufgeführt wurde. Denn auf einem Instrument der Gegenwart, wie es bis in die Mitte der 70iger Jahre üblich war, ausgeführt war ihre wirkliche Schönheit bestenfalls zu erahnen. Ausgenommen der Werke von J.S.Bach.

Ist es somit sinnvoll musikalisch Neues auf alten Instrumenten zu beginnen, können wir mit den Ergebnissen bishier zufrieden sein? In meiner Arbeit an historischen Zupfinstrumenten erlebte ich die symbiotische Nähe von Komposition und Instrument. Lassen sich mit den unveränderten Instrumenten des 19. und 20. Jahrhunderts die musikalischen Vorstellungen des 21.Jahrhunderts hörbar machen? Oder werden diese Kompositionen erst durch Musikinstrumente mit neuen Eigenschaften zwingend entstehen? Ich wage hier eine Behauptung. Erst wenn unsere Instrumente annähernd die akustische Qualität des Wassers erreichen ( sicher eine merkwürdige Behauptung doch haben Sie einmal bewusst dem Wasser gelauscht) , werden wir überzeugend Formen musikalisch verarbeiten können, die nicht ihre Gestalt der Sprache oder dem Tanz entlehnen. Die Kompositionen sind auf diesem Weg, aber wo stehen die Instrumente? Als Zupfinstrumentenmacher erlaube ich mir für die Gitarre festzustellen, dass dieses Instrument sich in seiner jetzigen Verfassung nicht einmal im Dur --moll Tonraum mit wünschenswerter Genauigkeit bewegt.